„Das Schloss bewegt mich.“ In einem Interview mit dem ADG Alumni-Verein spricht Leonhard Zintl, Vorstand der Volksbank Mittweida und 100. Mitglied des Alumni-Vereins, über seine Verbundenheit mit der ADG, die Rolle von Netzwerken in seiner beruflichen Entwicklung und prägende Erinnerungen an das TOP-Programm.


Als 100. Mitglied im Verein teilen Sie eine besondere Verbindung mit Montabaur. Was hat Sie dazu bewogen, Teil dieses Alumni-Netzwerks zu werden?

"Montabaur, insbesondere das Schloss, hat für mich eine persönliche Bedeutung. Hier habe ich mein GBF absolviert und das TOP-Programm durchlaufen. Das Schloss ist für mich inspirierend, ein Knotenpunkt und Denkort, ein Ort, der mich bewegt. Es war fast selbstverständlich, Mitglied dieses Netzwerks zu werden."


Anmerkung der Redaktion: Leonhard Zintl hat das 153. GBF mit gerade mal 23 Jahren besucht und er war Teilnehmer des 2. TOP.


Ihre Bank ist institutionelles Mitglied der ADG Alumni. Welche Motivation steckt hinter dieser Entscheidung, und wie sehen Sie den Nutzen für die Bank?

"Gemeinschaft und Netzwerken funktionieren durch Unterstützung. Ich habe keine konkreten Erwartungen, aber bin sicher, dass die Mitgliedschaft Nutzen stiften wird. Es liegt an uns allen, das Alumni-Netzwerk mit Leben zu füllen. Es ist großartig, dass es überhaupt ins Leben gerufen wurde."


Welche Rolle spielen Netzwerke in Ihrer beruflichen Entwicklung?

"Die genossenschaftliche Organisation ist eine Menschenorganisation, und ich würde sagen, 50 Prozent der Themen werden in Netzwerken identifiziert. Durch Netzwerke habe ich Menschen kennengelernt und Geschäfte getätigt, die sonst nicht möglich gewesen wären. Wichtig ist, ohne Erwartungshaltung zu geben. Dann bekommt man auch zurück. Das ist meine Erfahrung. Netzwerken ohne Geben funktioniert nicht."


Die ADG spielt eine wichtige Rolle in der genossenschaftlichen Bildung. Welche besonderen Aspekte schätzen Sie an der Ausbildung und Unterstützung durch die ADG?

"Der Qualitätsanspruch der ADG und der bundesweite Austausch sind besonders. Die Mischung aus Themen und dem Ort, an dem ich fast ein Lebensjahrzehnt verbracht habe, macht die Ausbildung einzigartig. Das Schloss fühlt sich jedes Mal wie Heimkommen an."


Rückblickend auf Ihre Teilnahme im 2. TOP-Programm, welche prägenden Erinnerungen haben Sie davon behalten?

"Das TOP war für mich eine Horizonterweiterung und Wissenserweiterung. Die damals noch 85 Tage erforderten Zeitmanagement, aber vor allem bleiben die Menschen und Themen haften. Freundschaften und lebensprägende Verbindungen sind entstanden. Wir treffen uns noch zwei Mal im Jahr, meist sogar mit den Familien, und sogar unsere Kinder wollten schon ein eigenes TOP-Treffen organisieren. Die Vertrauensbasis und Vielfalt an Kollegen sind unbezahlbar."


Welche Initiativen oder Ziele würden Sie gerne im Rahmen des Alumni-Vereins vorantreiben?

"Es freut mich vor allem, dass der Verein entsteht. Meine Priorität ist die Pflege dieses einzigartigen Denkorts in Montabaur durch Vernetzung und Unterstützung. Hier besteht die Chance, sich auf neue Themen einzulassen und inspiriert zu werden.  Ich bin auch auf Netzwerkveranstaltungen außerhalb der genossenschaftlichen Organisation, habe dazu aber ein anderes Verhältnis. Wenn man sich innerhalb der genossenschaftlichen Organisation trifft, hat man immer etwas Verbindendes, auch wenn man die Menschen vielleicht noch nicht kennt. Aber diese Gemeinsamkeit ist eine Bereicherung und man hat direkt einen vertrauten Raum. Das ist wie ein Familientreffen und hier kann ganz viel entstehen."